70 Jahre Heilig-Kreuz-Gemeinde in Stapelfeld:
„Kirche von unten, so wie es sein soll“
Mit Festhochamt und Sektempfang, Grill-Party, Quiz und Zeltlager-Feeling feierte die Rektorats-Gemeinde Heilig-Kreuz in Stapelfeld-Vahren das 70-jährige Jubiläum ihrer Pfarrkirche. Auch Bürgermeister Neidhard Varnhorn gratulierte.
Die frühere Dorfkapelle auf dem Hof Wienken-Harbers, die Erweiterung zu einer Notkirche in der frühen Nachkriegszeit, die zum Gebetsraum umfunktionierte Diele auf dem Hof Hölscher und schließlich der Neubau der eigenen Pfarrkirche „Heilig Kreuz“ im Jahr 1954: „Das alles hat kein Bischof befohlen, das haben die Menschen hier gewollt und durchgesetzt“, betonte Ehrengast Dr. Wilfried Hagemann in seiner Festpredigt: „Kirche von unten aufgebaut, so wie es sein soll“. Gleichwohl sei auch die enge Anbindung an die Katholische Akademie Stapelfeld wichtig, denn die Gesellschaft brauche beides – den Glauben und eine werte-orientierte humanistische Bildung.
Der 86-jährige, inzwischen emeritierte Priester war von 1974 bis 1987 Pfarrer in Stapelfeld und freute sich sichtlich, nicht nur als Konzelebrant an der Seite von Dr. Marc Röbel wieder einen Gottesdienst hier zu feiern, sondern beim anschließenden Pfarrfest auch viele seiner damaligen „Schützlinge“ wiederzusehen: Ehepaare, die er getraut hatte und die heute schon ihre Goldene Hochzeit hinter sich haben, Taufkinder und Messdiener, die er auf ihren Wegen begleiten durfte und die er alle noch wiedererkannte. Deren Kinder und Enkel lernte Dr. Hagemann dabei auch kennen; einige sangen mit in der neuen Mini-Schola, die für ihren ersten Auftritt mit großem Applaus belohnt wurde, ebenso wie der Chor „Voices“, der das Hochamt mit Liedern zum Thema „Kreuz“ musikalisch gestaltete.
Der Name der Kirche erinnere an den historischen Kreuzkampf 1936. Das Kreuz könne aber auch in heutigen Zeiten ein „Kraftsymbol“ sein, so Hagemann. In Stapelfeld begegne es einem in verschiedensten Varianten: Vom großen roten Kreuzmosaik der Varenseller Benediktinerin Schwester Erentrud Trost im Altarraum über den moderne Gemälde-Kreuzweg von Elisabeth Pawils und Johanna Berges und das Gutmann-Feldkreuz vor dem Portal bis hin zu den Verbeek-Skulpturen im Kirchgarten. Symbol und Historie verbinden können die Kreuze und Kreuzbilder, die das Calo-Team des Caritasvereins aus uraltem Eichenholz gefertigt hat: Die dafür verwendeten Bretter schützten jahrzehntelang die Glocke hoch oben im Stapelfelder Kirchturm, bis sie vor ein paar Jahren erneuert wurden. Nun nutzten viele Jubläumsgäste die Gelegenheit, ein Stück Kirchengeschichte mit nach Hause zu nehmen.
Unter den Gästen war auch Cloppenburgs Bürgermeister Neidhard Varnhorn, der der Gemeinde zum Jubiläum herzlich gratulierte. Dabei unterstrich auch er das Engagement der Familien, Gruppen und Vereine in Stapelfeld und Vahren, die damals den Kirchenbau möglich gemacht hatten und heute das Gemeindeleben lebendig halten. Das Pfarrfest war das beste Beispiel dafür: Gemeinsam wurde gegrillt, dazu gab es selbstgemachte Salate und ein kniffliges Kirchenquiz, und die Funorama-Gruppe sorgte mit Spielen und Stockbrotbacken für Zeltlager-Feeling.